
Warum sind "Side Projects" so wichtig?
Die Zeit, die man aus persönlicher Leidenschaft mit eigenen Projekten, neuen Produktideen oder auf der Suche nach kreativem Spass verbringt, ist nicht nur gut für den Geist, sondern fördert auch das persönliche Wachstum. Studien haben gezeigt, dass sich Menschen in ihrer täglichen Arbeit energiegeladener und produktiver fühlen, wenn sie befriedigende Nebenprojekte und kreative Hobbys haben.
Ich bin ein Fan von kreativen “Side Projects“ und ich bin überzeugt, dass ein persönliches Projekt neben der regulären Arbeit noch viele andere Vorteile hat:
- Es bietet Raum, um den Stress der Arbeitswoche hinter sich zu lassen und neue Dinge zu lernen, die man in der täglichen Arbeit nicht erleben kann oder konnte.
- Es kann eine gute Gelegenheit sein, etwas völlig anderes als die tägliche Arbeit zu tun. Dies trägt dazu bei, dass man sich erneuert und verjüngt fühlt, wenn man am Montag wieder zur regulären Arbeit geht.
- Es fördert die Kreativität, macht Freude und hilft dabei, einander besser kennen zu lernen.
- Es gibt keine Fristen oder Spezifikationen, die von irgend jemandem ausser von sich selbst vorgegeben werden. Man entscheidet selber über den Zeitplan, das Arbeitstempo und die Prioritäten.
- Es kann sich positiv auf die Karriere auswirken. Die Chancen einen interessanten Job zu bekommen sind grösser, wenn man persönliche Projekte zeigen kann, die real, interessant und aussagekräftig sind.
- Man trainiert die Fähigkeit, selbstständig neue Dinge zu lernen, umzusetzen und anzuwenden. Man zeigt damit, dass man aus eigenem Antrieb und mit Leidenschaft an unstrukturierten Problemen arbeiten kann.
Drei inspirierende und erfolgreiche Geschichten
Tina Roth Eisenberg - Creative Mornings, Studiomates und Tattly
Die charismatische, in Brooklyn wohnhafte Schweizer Designerin Tina Roth Eisenberg, könnte als Meisterin von „Side Projects“ angesehen werden. Sie steht hinter den sehr inspirierenden Vorträgen bei Creative Mornings, dem Co-Working Space Studiomates und einer Firma für temporäre Tattoos namens Tattly. Tina sagt, dass ihre besten Ideen geboren wurden, nachdem sie sich über etwas beschwert hatte. Ihr Motto lautet “Nicht klagen, sondern schaffen”. Zum Beispiel ist die Idee zu Tattly entstanden, nachdem ihre kleine Tochter von einer Kinderparty nach Hause kam und eine scheussliche Tätowierung auf dem Arm zeigte.
Davey Heuser - IconJar
Der niederländische Designer Davey Heuser entwickelte zusammen mit seinem Kollegen Curtis Hard die Applilation IconJar zum Organisieren und Verwalten von Icons. Es handelt sich um ein grossartiges Nebenprojekt, das von einigen der grössten Unternehmen der Welt, darunter Google, Shopify und Microsoft, genutzt wird.
Tobias van Schneider - ein multidisziplinärer Designer
In Deutschland geboren und in Österreich aufgewachsen, lebt und arbeitet Tobias van Schneider heute in New York in seinem eigenen Atelier.
Tobias lebt sein Leben als ein grosses „Side Project“. Die Nebenprojekte markieren seinen Weg wie Brotkrümel und brachten ihn dorthin, wo er heute ist.
Als Tobias aufwuchs, brachte er sich nach der Arbeit selbst neue Fähigkeiten bei. Sein Argument: “Damit Nebenprojekte wirklich erfolgreich sind, müssen sie “dumm” sein. Die meisten der Nebenprojekte, die als grosse Erfolge bezeichnet werden, waren zunächst nur “dumme Experimente” ohne grosse Erwartungen.”
Tobias ist Mitbegründer von Semplice, einem Portfolio und Community-System von weltweit führenden Designern. Er teilt seine persönlichen Gedanken zu Design und Produktivität in seinem Newsletter und auf DESK, einem Blog, welcher jeden Monat Millionen von Designern und Kreativen erreicht. Ausserdem ist er Gastgeber der NTMY Show, einem gesprächsbasierten Podcast für Designer und Kreative. Tobias schuf Authentic Weather, eine respektlose Wetteranwendung, die in ihrem ersten Jahr im App Store 1 Million Downloads erreichte. Sein Buch “Let’s Go to NYC” hilft Kreativen, sich im Visumsverfahren zurechtzufinden und ihren Umzug nach New York zu planen.